Der Ursprung des Spargels liegt vermutlich in
Vorderasien. Dort wächst er in sandigen Meeresdünen und
feuchtsandigen Flußtälern. Von hier aus verbreitete er sich nach
West-, Mitteleuropa und Nordafrika.Es gibt
viele Arten Spargel (etwa 100), doch die Interessanteste dürfte für
den Feinschmecker sicherlich die heimische Kulturpflanze Asparagus
officinalis sein.
Schon vor rund 4000 Jahren war der Spargel bei den
Chinesen bekannt das Wasser im Mund zusammen. Pharao Echnaton nebst
Gattin Nofretete ernannten den Spargel zur Götterspeise. Auch
Griechen, Perser, Babylonier schätzten ih bereits.
Bei den alten Römern war Spargel besonders
beliebt. Schon Cato soll ein besonderer Liebhaber der langen, ranken
Stangen gewesen sein. Die ausführliche Beschreibung, die er in
seinem um 150 v.Chr. geschriebenen Buch “De agricultura” dem Spargel
widmete, lässt diesen Schluss ohne Zweifel zu. Im Mittelmeerraum war
damals ein wild wachsender und eher dünnstängeliger Spargel
(Asparagus acutifolius) bekannt. Die heute bei uns kultivierte
dickstängeligere Art (Asparagus officinalis) gelangte erst einige
Zeit später nach Italien.
Cato gab in seinem Buch erstmals eine Anleitung,
wie das Gemüse im Garten angebaut werden kann. Jungpflanzen-anzucht
und Aussaatzeitpunkt waren darin ebenso Themen wie die Dauer der
Ernte, Erntemethoden, Düngung, Unkrautbekämpfung und der Zeitpunkt
für die Entfernung des trockenen Spargelkrautes.
Auf Wandgemälden in Pompeji wurde Spargel
abgebildet. Er galt bei den Römern als begehrte Delikatesse. Im 4.
Jh. soll Kaiser Diokletian sich gar genötigt gesehen haben, eine
“Spargel-Höchstpreis-Verordnung” zu erlassen. Wesentlich später, um
1100, wurde das Gemüse von Byzantiner Ärzten erstmalig als
Heilpflanze erwähnt. Daher auch der Name Asparagus officinalis. Die
harntreibende Wirkung von Spargel wurde hervorgehoben, und man
setzte ihn zur Linderung von Hüftschmerzen ein. Schon damals hielt
man den Spargel, der bei den Römern der Venus geweiht war, für ein
Aphrodisiakum.
Spargel wurde schon um die Mitte des 15.
Jahrhunderts als Feingemüse entdeckt, als in den Gärten der Klöster
und Fürstenhöfe feinere Gemüse angebaut wurden und man begann sich
von der recht einseitigen Kost zu befreien.
Im ausgehenden Mittelalter (16.Jh.) wurde Spargel
beinahe überall in Europa angebaut; in Frankreich und Italien
genauso wie in England, Osteuropa und Deutschland. Die deutschen
Anbaugebiete waren damals vor allem die Braunschweiger Gegend, der
badische Raum, die Umgebung von Berlin, Hamburg und Riga.